Zertifizierung

Dem Wald durch Zertifizierung eine Zukunft geben

Das Zertifizierungssystem von PEFC will weltweit forstliche Nachhaltigkeit sicherstellen.

Die PEFC-Zertifizierung bestätigt, dass Wälder auf nachhaltige Weise und gemäß strengen Standards bewirtschaftet werden. Sie ist ein Beweis dafür, dass Holz und Papier aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Bei PEFC wird die gesamte Forstwirtschaft einer Region begutachtet und eine akkreditierte Zulassungsstelle vergibt ein entsprechendes Zertifikat. Dadurch haben einzelne Waldbesitzer die Möglichkeit, sich der Zertifizierung nach PEFC zu stellen. Wälder wurden immer schon vom Menschen genutzt. Wie diese Nutzung konkret aussieht, hängt von den jeweiligen aktuellen Interessen der Menschen in einer bestimmten Region ab. Diese können sehr konträr sein, wie derzeit beispielsweise in Deutschland. Hier hat der Wald einen ganz besonderen Wert als Sportstätte und Erholungsort bekommen, eine in der Geschichte ganz neuartige Bedeutung. Gleichzeitig wird sein Holz als ökologische Alternative bewertet und kann klimaschädliche Materialien wie Kunststoffe, Beton und fossile Stoffe ergänzen oder ersetzen.

Partnerschaften für den Wald

Der andere wichtige Erfolgsfaktor ist das strategische Konzept, durch das PEFC Waldschutz und Waldnutzung zusammenbringt. PEFC-Zertifizierung bedeutet, dass in einer Region in Mitteleuropa, in Finnland oder in Malaysia, Menschen über ihre Vorstellungen von einem wertvollen Wald und nachhaltiger Waldbewirtschaftung reden und dabei teilweise völlig verschiedene Interessen auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Dies geschieht an Runden Tischen, an denen sich die wichtigsten Interessenvertreter – vom Naturschutz über die Gewerkschaften und die Holzwirtschaft bis hin zu den Waldbesitzern – treffen und für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder gemeinsame Standards, Verfahren, Strukturen und eine Finanzierung beschließen. Dieses Konzept ist einzigartig, aber nicht überall auf der Welt mit schnellen Erfolgsaussichten umzusetzen.

Zertifizierung als Erfolgschance

Aber in einigen Regionen des borealen Nadelwaldgürtels (Taiga) und vor allem in den (sub-) tropischen Wäldern der Schwellen- und Entwicklungsländer fehlen die günstigen Voraussetzungen von demokratisch verfassten Nationen. Gerade deshalb wirkt die Forstzertifizierung durch PEFC wie ein Entwicklungsmotor für die dortigen Gesellschaften, wie Professor Schraml beschreibt: „Um zertifiziert zu werden, muss alles auf den Tisch und transparent gemacht werden. Wir schauen uns vor Ort die rechtlichen Verhältnisse an, die Legalität des Waldbesitzes, die Situation der Waldbewirtschaftung und inwieweit die Zivilgesellschaft, also die Menschen vor Ort, eingebunden ist.“ Denn bei PEFC gehe es eben nicht nur um Waldbewirtschaftung und Waldschutz, sondern auch um die Belange der Forstleute und die sozialen Rechte von indigenen Völkern (wo vorhanden). Daher war auch die Etablierung von Zertifizierungssystemen in Malaysia, Gabun und aktuell in China ein schleppender und mühseliger Prozess.

Nachhaltigkeit durch Privatwaldbesitzer

In den Entwicklungsländern, aber auch in anderen Teilen der Welt, setzt PEFC insbesondere auf die Privatwaldbesitzer, die in Deutschland knapp die Hälfte der Waldflächen verantworten. Sie sorgen dafür, dass sein Wald gesund und vielfältig bleibt.
Dabei steht er vor einer riesigen Herausforderung: dem Klimawandel. Extreme Temperaturen, Dürren und Stürme gehen unseren Wäldern an die Substanz.
Deshalb greifen zertifizierte Waldbesitzer aktiv ein: Sie entfernen geschädigte Bäume und pflanzen neue ein, beseitigen Sturmschäden, pflegen Gewässer und Böden, befreien Wälder von Schädlingen. Nur so können alle Bürgerinnen und Bürger von den lebenswichtigen Funktionen des Waldes profitieren. Nur so kann der Wald uns Holz zum Bauen, Wohnen und Heizen liefern, Wasser und Luft reinhalten, das Klima schützen und der Erholungsort bleiben, den wir brauchen.

Mehr zur Rolle der Waldbesitzer gibt es unter www.helden-im-wald.de/waldretter zu lesen.