12 Tipps für den Frühlingsspaziergang im Wald

Was es jetzt im Wald zu entdecken gibt

Viele unserer Wälder sind wahre Schatztruhen der Natur. Das wird uns zu keiner Jahreszeit bewusster als im Frühling. Jetzt nehmen wir den Wald mit allen Sinnen wahr: Wir sehen, spüren und riechen die Natur und wünschen uns, dass dieser einzigartige Lebensraum erhalten bleibt. Genau dieses Ziel verfolgt die Waldschutzorganisation PEFC Deutschland e. V. Seit 20 Jahren stellt sie strenge Regeln auf, wie die Menschen zum Erhalt des Waldes aktiv beitragen können – insbesondere durch eine besonders schonende Bewirtschaftung. Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer der Waldschutzorganisation PEFC, erklärt: „Holz zu ernten, um daraus Möbel und andere faszinierende Dinge zu fertigen, ist unproblematisch, wenn dies nicht zulasten der Tier- und Pflanzenwelt geht. Dazu bedarf es eines ausgeklügelten Regelwerks, das von Unabhängigen kontrolliert wird.„ Zwei Drittel der deutschen Waldfläche werden bereits nach PEFC-Standards bewirtschaftet. In diesen Wäldern kann sich die Natur frei entfalten – trotz Bewirtschaftung, Sport- und Freizeitaktivitäten der Menschen.

Zum Tag des Waldes weist PEFC auf einige Naturereignisse und -schönheiten hin, auf die es sich beim Frühjahrsspaziergang im Wald zu achten lohnt:

1. Wer seinen Spaziergang außerhalb des Waldes beginnt, kann auf den Baum des Jahres, die Flatterulme, den Vogel des Jahres, die Feldlerche, und auf das Wildtier des Jahres, das Reh, treffen.

2. Was brummt denn da? Steigen die Temperaturen, gehören Hummeln zu den ersten Luftakrobaten an Waldrändern und Lichtungen. Den Winter haben sie im Boden in bis zu 30 Zentimetern Tiefe verbracht. Auch (Wild-)Bienen suchen jetzt an Weiden und Haselsträuchern Pollen.

3. Wenn sich im Wald ein blauer Teppich ausbreitet, verdanken wir das den Leberblümchen. Sie verzaubern die Wälder seit Millionen Jahren – sie sind acht Mal älter als die Menschheit.

4. Viele Wildkräuter kann man essen, darunter Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn und Wiesenschaumkraut. Für die eigene Mahlzeit darf man sie (mit wenigen Ausnahmen) auch pflücken. Aber Vorsicht: Hier sind wegen der Verwechslungs- und Vergiftungsgefahr gute Kenntnisse erforderlich.

5. Überall im Wald keimen jetzt Samen auf – oftmals weit entfernt von den Bäumen, von denen sie im Herbst gefallen sind. Seine natürliche Verjüngung verdankt der Wald unter anderem dem Eichhörnchen und anderen Vorratssammlern, die nicht alle Winterreserven wiedergefunden haben.

6. Als erster Laubbaum zeigt hierzulande die Birke ihr Frühlingskleid. Sie ist auch bei der Wiederbewaldung von Brachflächen die erste und bereitet anderen Baumarten den Weg.

7. Bis zu einer Million weiße Blüten könnte man, wenn man die Muße hätte, an Vogelkirschen im Wald zählen. Sie ziehen viele Insekten an, darunter die Maikäfer.

8. Die Lärche ist nun wieder „komplett„ – als einziger heimischer Nadelbaum hatte sie im Winter ihre Nadeln abgeworfen.

9. Wenn’s im Frühlingswald fiept, flitzen Mäuse durchs Unterholz. Oder doch nicht? Waldspitzmäuse sind gar keine echten Mäuse. Wie Maulwurf und Igel gehören sie zur Ordnung der Insektenfresser.

10. Meist unauffällig bauen mehr als 100 Brutvogelarten ihre Nester und Höhlen in den Bäumen. Manche aber machen dabei zumindest akustisch auf sich aufmerksam, allen voran Bunt- und Schwarzspecht. Sie lieben abgestorbene Bäume, die von Käfern und Maden besiedelt werden. In PEFC-Wäldern ist solches „Biotopholz„ fester Bestandteil des Ökosystems.

11. Manche Insekten allerdings stellen sowohl den Wald als auch die Spaziergänger vor Probleme. Eine besondere Gefahr geht mancherorts von Eichen- und Kiefernprozessionsspinnern aus. Eine einzige gefräßige Raupe besitzt bis zu 600.000 Gifthaare mit Widerhaken, die sie „abfeuern„ kann. Von Gespinstnestern daher lieber fernbleiben!

12. In einem nachhaltig bewirtschafteten Wald gehören sie zum Erscheinungsbild: die Holzpolter. Klettern ist darauf untersagt. Stattdessen lassen sich in ihrem Schutze Erdkröten, Grasfrösche oder Blindschleichen beobachten.

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