7 Tipps, mit denen wir dem Wald helfen

Dürren, Stürme und Schädlinge haben unseren Wäldern 2019 und 2020 stark zugesetzt. Viele Waldbesucher fragen sich: Was können wir jetzt tun?

Die beiden vergangenen Jahre waren zu trocken und zu warm. Wie stark die Wälder darunter leiden, sehen die Waldbesucher in vielen Regionen Deutschlands. Statt einen dichten Wald mit grünem Blätterdach erleben sie etwa im Harz oder im Sauerland kahle Flächen, Bäume mit lichten Kronen, braunen Nadeln und abgeplatzter Rinde sowie ausgeblichene Baumskelette.

Die Wiederbewaldung und der Aufbau klimastabiler Wälder ist die zentrale Mammutaufgabe der nächsten Jahre. Daher haben sich viele Waldbesitzer entschlossen, ihre Wälder nachhaltig zu bewirtschaften. Sie orientieren sich meist an dem Standard von PEFC Deutschland und unterwerfen sich strengen Zertifikatsbestimmungen. Gleichzeitig werden sich die Verbraucher der eigenen Verantwortung und der hohen Bedeutung gesunder Wälder bewusst. Sie fragen sich, was sie selbst tun können, um den Wald und die Umwelt für zukünftige Generationen zu bewahren. Dazu finden sich hier sechs Tipps.

1. An Baumpflanzaktionen teilnehmen

Wer sich selbst engagieren und Bäume pflanzen möchte, um dem Wald und dem Klima etwas Gutes zu tun, ist willkommen! Viele Forstämter und -betriebe bieten Pflanzaktionen an. Infos dazu gibt es im lokalen Forstamt, in lokalen Medien oder auch unter treffpunkt-wald.de. Gepflanzt wird in der Regel in den Frühjahrsmonaten bis etwa Ende April und dann wieder im Herbst ab September.

2. Müllentsorgung im Wald melden

Müll im Wald ist das, was die meisten Waldbesucher nervt. Und während der Corona-Krise beobachten Förster sogar noch eine Zunahme dieses hässlichen Phänomens. Leider kommen die Umweltfrevler beim Abladen von Sperrmüll, Bauschutt und defekten technischen Geräten viel zu oft ungeschoren davon. Sprechen Sie Mitbürger, die ihren Müll im Wald abladen, entschlossen an. Wer ein PKW-Kennzeichen fotografieren oder notieren kann, sollte dies tun. Denn wer als Eigentümer von illegalem Müll ermittelt wird, kann für die Ordnungswidrigkeit nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro belegt werden. Das gilt auch für die achtlos weggeworfene Plastiktüte, leere Batterie oder Getränkedose – und sollte heilende Kräfte entfalten.

3. Gartenabfälle nicht in den Wald bringen

Was für den Hausmüll gilt, gilt auch für Grünschnitt: Auch wenn viele Gartenbesitzer meinen, hier kommt Natur zu Natur ist, ist das Abladen privater Gartenabfälle im Wald ebenfalls verboten. Unter dem Grünschnitt befinden sich oftmals die Samen gebietsfremder Baumsorten und Pflanzenarten, die heimische Pflanzen verdrängen. Zu den problematischen nicht heimischen Baumarten zählen Schwarznuss, Tulpenbaum, Atlaszeder, Riesenlebensbaum oder die Spätblühende Traubenkirsche. Bei den Stauden richten z. B. Riesenbärenklau, Drüsiges Springkraut, Japanischer Staudenknöterich, die Kanadische und Späte Goldrute sowie die Armenische Brombeere Schäden an.

4. Im Wald keinesfalls rauchen

„Es klingt eigentlich trivial, kein Feuer im Wald zu machen oder zu rauchen, aber noch immer entstehen rund 40 Prozent der Waldbrände durch unvorsichtiges Verhalten von Menschen“, sagt Philipp Bahnmüller, Leiter eines Forstbetriebs in Schnaittenbach (Bayern). In den letzten Jahren hätten er und seine Kolleginnen und Kollegen festgestellt, dass Waldbrände sogar zu Zeiten entstehen, in denen man nicht damit rechnet – sogar in trockenen Wintern.

5. Beim Kauf von Holzprodukten auf die Herkunft achten

Immer wieder ärgern uns Nachrichten von illegalem Tropenholz in deutscher Grillkohle oder in Deko- und Einrichtungsartikeln. Dabei haben wir Verbraucher es selbst in der Hand, nur Holz aus beaufsichtigten Wäldern zu verwenden, in denen wieder ausreichend Bäume nachwachsen. Wer beim Einkauf auf das PEFC-Siegel achtet, egal ob bei Verpackungen, Möbeln oder Dielen, unterstützt die nachhaltige Waldbewirtschaftung und schützt damit Wälder vor der Haustür und weltweit.

6. Holz verantwortungsvoll nutzen

Manche Menschen denken, es könnte besser sein, gar keine Holzprodukte oder auch Weihnachtsbäume aus dem Wald zu nutzen und wollen auf diese Weise die Umwelt schützen. Dabei gibt es aus Klimagesichtspunkten gar keinen besseren Rohstoff als Holz. Baumstämme z.B. als Baumaterial für Häuser, Brücken, Möbel etc. binden langfristig CO2, während die Fertigung von Produkten aus Plastik oder Beton erst einmal CO2 und auch ganz andere Umweltprobleme verursacht.

7. Künftige Generationen für das Ökosystem Wald begeistern

„Geht mit Euren Kindern in den Wald!“, ermuntert Victoria Marks vom niedersächsischen Forstamt Clausthal. „Zeigt ihnen dieses besondere Ökosystem und wie spannend es ist, in ihm zu spielen. Was Eure Kinder kennen, werden sie einmal wertschätzen. Wenn sie dann groß genug sind, werden sie sich für die Erhaltung unserer Wälder interessieren und einsetzen. Zeigt ihnen, was der Wald für uns alle tagtäglich leistet und woher das Holz für die vielen tollen Produkte kommt, die Ihr täglich nutzt.“